Im Herbst erhöhter Wildwechsel
Mit Beginn des Herbstes steigt jedes Jahr die Zahl der Wildunfälle auf den
Straßen erneut rapide an. Besonders in der Morgen- und Abenddämmerung wechseln Rehe, Hasen, Füchse
oder Wildschweine über die Fahrbahn. Im Jahr 2001 starben in Deutschland 29 Menschen bei Wildunfällen, ein
Jahr zuvor hatten hierbei 18 Menschen tödliche Verletzungen erlitten. Im Jahr 2001 gab es Über 3.100 Verletzte
bei Wildunfällen. Der Sachschaden wird auf über 330 Mio. Euro pro Jahr beziffert. Mit einer
Informationsaktion wollen der Deutsche Verkehrssicherheitsrat, der ADAC und der Deutsche
Jagdschutzverband in diesem Herbst Wildunfälle verhindern. Durch Bau von Straßen und Siedlungen
wird die Bewegungsfreiheit der Wildtiere immer mehr eingeengt. Die Zahl der Wildunfälle hat deshalb
zugenommen. Das Risiko wird hingegen unterschätzt.
Im Landkreis Dresden wurden sämtliche Wildunfälle erfasst und von Experten ausgewertet und so
Wildunfall-Schwerpunkte ermittelt. Aufgrund der Ergebnisse können nun gezielt Maßnamen eingesetzt
werden.
In den besonders von Wildwechsel betroffenen Gebieten wird ein Infoblatt verteilt. "Duftzäune" aus
Schaumstoffbällchen, die an Bäumen entlang der Straße gespritzt werden und einen menschlichen
Geruch verströmen, lassen das Wild die Straße meiden. Auf Versuchsstrecken gingen die Wildunfälle
deutlich zurück. Zäune an besonders von Wildwechsel betroffenen Strecken halten Tiere ab. Auch
Äcker mit Nahrungspflanzen für Wildtiere reduzieren den Wildwechsel. In einigen Regionen stellen
Wildbrücken über stark befahrene Straßen eine Lösung dar.
Wichtig für den Autofahrer: Auf Waldstrecken das Tempo reduzieren. Wildwechselschilder beachten,
bremsbereit fahren. Den Sicherheitsabstand einhalten und die Fahrbahnränder genau beobachten.
Wenn Wild über die Straße wechselt, mit voller Kraft bremsen und bei einem Ausweichmanöver den
übrigen Verkehr beachten. Im Zweifelsfall ist der Frontalzusammenstoss mit Wild für die Insassen
ungefährlicher als etwa der Aufprall gegen einen Baum. Nach einem Wildunfall den Verkehr sichern, Verletzten helfen,
überfahrenes Wild von der Fahrbahn entfernen, in jedem Fall den Unfall melden.
Quelle:
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. 07. Oktober 2002