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Hersteller :  MAN Typ :  19•322
Baujahr :  5 / 1991 Zylinderanzahl : 5 in Reihe
Hubraum : 9.973 ccm KW / PS : 235 / 320

 

Als ich das erstemal in dieses Fahrzeug einstieg war ich echt angenehm über die Größe des Fahrerhauses überrascht. Auch das Armaturenbrett sah sehr viel besser aus, als daß des Vorgängers. Beim Anlassen fiel mir sofort das angenehme Motorengeräusch auf.

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Dann fuhr ich unbeladen los, und auch hier stellte sich das Fahrzeug sehr angenehm dar, denn das ZF 8-Gang-Getriebe (mit EcoSplitt) ließ sich sehr gut schalten, und nach jedem Gangwechsel war dieses unvergleichliche Pfeifen des Turbolader in einer gedämpften und angenehmen Art zu hören. An der ersten Ampel dann stellte ich fest, daß die Bremsen zwar sehr gut zupackten, aber eine gehörige Kraftanstrengung dazu notwendig war.

Nun ging es das erstemal auf die Autobahn, und trotz der 20to Leergewicht war die Beschleunigung gar nicht so schlecht. Nachdem ich ca. eine halbe Stunde gefahren war, klingelte das Telefon (Handy). Es war meine Freundin, die mir nicht glauben wollte, daß ich mit dem LKW unterwegs bin. Sonst, so sagte Sie, wenn sie mit mir telefonierte während ich fuhr, wäre immer eine wahnsinns Geräuschkulisse zu hören, und dieses mal wäre wirklich alles ruhig. Und tatsächlich (jeder der noch nie mit einem solchen Fahrzeug gefahren ist, wird mich für verrückt halten) im Teillastbereich ist der 322er MAN so leise, das ich nur schwache Reifen bzw. Windgeräusche vernehmen konnte. Dann kam ich zur Ladestelle, und hier fiel der MAN das erstemal unangenehm auf, denn durch Wartezeit vor der Waage verursacht, läuft der Motor einige Zeit im Leerlauf, und schüttelt sich dabei so sehr, daß mir Angst und bange um einige geschraubte Verbindungen wurde, was sich später noch als berechtigt heraus stellte.

Nach der Beladung fuhr ich wieder auf die Waage, und mit 39,78 to war daß Fahrzeug mehr als gut ausgelastet. Das machte sich auf der Ebene noch nicht so bemerkbar (denn wenn er erst einmal rollt...), aber im Schwarzwald beispielsweise, mußte ich zum Teil in den kleinen (heruntergesplitteten) dritten Gang zurückschalten, und jeder, der schon einmal solch ein Fahrzeug gefahren hat, weiß daß das fast Schrittgeschwindigkeit ist. Und auch beim Bergabfahren mußte ich (wie schon in der Fahrschule gelernt) mit dem selben Gang herunterfahren mit dem ich hochgekommen war, denn ohne Retarder, mußte ich sehr vorsichtig sein, daß die Bremsen nicht qualmten.

Nachdem ich ausgeladen hatte, fuhr ich nur noch zurück genn Heimat, und war echt sehr angetan von diesem Fahrzeug.

Übertroffen wurde dieses Fahrzeug damals meiner Ansicht nach nur von seinem größeren Bruder, einem 372er, den ich für kurze Zeit während einem Werkstattermin fuhr. Denn der war wirklich stärker, und hatte durch das hinter dem Fahrerhaus hochgezogene Auspuffrohr, einen echt starken Sound, doch trotzdem war er (der 372er) deutlich lauter als der 322er.

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Später kamen dann zwar immer häufiger Werkstattermine, bei denen einige Schrauben oder Halter z.B. am Schaltgestänge unter anderem durch sein Vibrieren im Leerlauf kaputt gingen, oder sich gelockert hatten, aber auch nach 600.000km war es noch immer ein fahrerfreundliches Auto, bei dem nicht beispielsweise das Getriebe ausgelutscht, oder die Lenkung ausgeschlagen war.

Fazit: Ich fuhr das Fahrzeug einige Jahre (mit Unterbrechungen), und einmal abgesehen von der (für die heutige Zeit) zu schwachen Motorleistung (in den Bergen), bleibt er mir überwiegend angenehm in Erinnerung.

März 1996 Marcus Weber

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