Verkehrsfreigabe des bundesweit ersten Betreibermodells nach dem Fernstraßen-Bauprivatfinanzierungsgesetz, dem Warnow-Tunnel in Rostock
Als erstes realisiertes F-Modell in
Deutschland nimmt der Warnowtunnel eine Pionierrolle ein", erklärte
Bundesminister Dr. Manfred Stolpe am Freitag in der Hansestadt Rostock.
"Eine allzeit gute und sichere Fahrt" wünschte er den
Verkehrsteilnehmern anlässlich der Verkehrsfreigabe des 800 Meter langen
Tunnelbauwerks unter der Warnow. Eingeladen hatten die Hansestadt Rostock als
Baulastträger, die Warnowquerung GmbH & Co. KG als Konzessionsnehmerin und
das Unternehmen Bouygues Travaux Publics. S.A. als Generalunternehmer.
Mit Inkrafttreten der ersten Mautverordnung für
den Warnow-Tunnel am 12. Juni 2003 hatte Stolpe die wesentlichen
rechtlichen Voraussetzungen für die Mauterhebung bereits im Frühjahr
geschaffen. Nach gut dreieinhalb-jähriger Bauzeit konnte er heute dieses
bundesweit erste Betreibermodell nach dem Fernstraßenbauprivatfinanzierungsgesetz,
kurz F-Modell, dem allgemeinen Verkehr übergeben. Nach dem F-Modell können Tunnel, Brücken und
Gebirgspässe im Zuge von Bundesfernstraßen von Privaten gebaut, betrieben und
finanziert werden. Die Refinanzierung erfolgt über Gebühren der
Verkehrsteilnehmer.Je nach privatwirtschaftlicher Rentabilität kann eine
Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 20 Prozent der Der Warnow-Tunnel ersetzt die bisher an dieser
Stelle verkehrende Fähre über die Warnow. Die Preise für die Durchfahrt durch
den Tunnel mit einem Pkw liegen in der niedrigsten Tarifklasse zwischen 1,50 und
2,50 Euro. Der Betreiber hatte sich bereits im Vorfeld vertraglich gegenüber
der Hansestadt Rostock verpflichtet, dieses Bauwerk privat zu errichten, 30
Jahre zu betreiben und das Projekt zu finanzieren. Stolpe
wertete die Verkehrsfreigabe als ein sehr positives Signal für künftige
Betreibermodelle und als Beispiel dafür, dass sich Investitionen in
Deutschland in derartige Projekte lohnten. "Ich hoffe, dass dies der Anstoß
für weitere Projekte dieser Art ist", betonte der Minister. Weitere Informationen unter:
http://www.bmvbw.de/Pressemitteilungen-.361.6982/Betreibermodelle-fuer-die-Bundesfernstrassen.htm
Baukosten berücksichtigt werden. "Durch Betreibermodellekönnen Maßnahmen
vorzeitig realisiert werden, die mit konventioneller Haushaltsfinanzierung auf
absehbare Zeit nicht gebaut werden könnten", so Stolpe.
Gleichzeitig werde der deutschen Bau- und Finanzwirtschaft die Gelegenheit
geboten, im international expandierenden Bereich der Privatfinanzierung von öffentlicher
Verkehrsinfrastruktur Erfahrungen auf dem heimischen Markt zu sammeln und so
ihre Wettbewerbssituation zu festigen.
Diese Angaben sind ohne Gewähr übernommen von rostock.city-map.de
Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen
12. September 2003, Nr.: 353/03