Für schwerste Einsätze: Neuer Actros für die Bauwirtschaft am Start
* Vier Kabinen zur Wahl
* Außen und innen neu
* Breite Motorenpalette in sieben Leistungsklassen von 235 kW (320 PS) bis 425 kW (578 PS)
* Zwei-, Drei- und Vierachser in allen Antriebsformeln lieferbar
* Telligent-Bremsanlage jetzt bei Baufahrzeugen serienmäßig
Nach der im Frühjahr 2003 begonnenen erfolgreichen Markteinführung des neuen Mercedes-Benz Actros für den Fernverkehr hat DaimlerChrysler Schritt für Schritt die umfangreiche Palette an Bau- und Sonderfahrzeugen aus der Actros-Fahrzeugfamilie erneuert. Die neuen Kipper, Allradkipper, Betonmischer, Sattelzugmaschinen und Sonderfahrgestelle gibt es als zwei-, drei- und vierachsige Fahrzeuge in sieben Leistungsklassen von 235 kW (320 PS) bis 425 kW (578 PS). Die angebotenen Antriebsformeln reichen vom „4x2“-Zweiachser mit Hinterradantrieb, bis zum „8x8/4“, einem Vierachser mit Allradantrieb und zwei gelenkten Vorderachsen.
Gewichtsmäßig sind bei den neuen Actros-Baufahrzeugen vom zweiachsigen 18-Tonner bis zum 41 Tonnen schweren Vierachser alle gängigen Varianten darstellbar. Kipper und Muldenkipper der Kategorie erfüllen ihren Transportauftrag überwiegend abseits öffentlicher Straßen. Zwischen den Eckwerten 18 und 41 Tonnen rangieren die 6x2- und 6x4-Dreiachser, die es ebenfalls in unterschiedlichen, überladefähigen Ausführungen zwischen 25 und 33 Tonnen gibt. Hinzu kommen Sattelzugmaschinen mit zwei und drei Achsen – auch mit einfachbereifter, gelenkter Vorlaufachse 6x2/4) –, sowie dreiachsige Lastkraftwagen für den überwiegenden Straßeneinsatz als 6x2 sowie im Baustoffverteilerverkehr als 6x2/4 mit gelenkter „Telligent-Nachlaufachse“. Und schließlich gibt es 6x2 Fahrzeuge mit doppelt bereifter Nachlaufachse.
Kabinen innen und außen neu eingekleidet
Die neuen Fahrerkabinen bieten einen komfortablen Innenraum und sind ganz für die Bedürfnisse der Fahrer in den unterschiedlichen Einsatzbereichen ausgestattet. Die Vielzahl einsatzgerechter Fahrerhaus-Varianten für die neuen Actros Baufahrzeuge beginnt mit der serienmäßigen mittellangen Kabine (1 950 mm außen). Das kürzere S-Fahrerhaus (1 700 mm außen) eignet sich besonders für Einsätze, bei denen es auf maximale Ladelänge ankommt. Langstrecken-, da übernachtungstauglich wird der Actros mit dem 2 277 mm langen L-Fahrerhaus, welches beispielsweise für den echten Baustoff Fernverkehr auch mit hohem Dach und dann 1 920 mm Innenhöhe lieferbar ist. Für Sonderanwendungen wie beispielsweise den Einsatz mit Betonpumpen sind die M- und L-Kabinen auch mit einem besonders flachen Dach zu bekommen.
Allen Kabinen gemeinsam ist die vollkommen neugestaltete Fahrerhausfront. Das „Gesicht“ des neuen Actros ist klar gezeichnet, der Kühlergrill mit breiten Stegen nicht minder klar lamelliert. Und unabhängig vom Fahrerhaus-Typ sind Kühlergrill, Lichttechnik und der gesamte Stoßfänger-Bereich jetzt stets gleich gestaltet. Unter einem großflächigen, klaren Abdeckglas leuchten neue Freiflächen-Hauptscheinwerfer, flankiert von intensiv strahlenden Fernlichtern. Direkt unter der neuen Leuchte sorgen die optionalen Nebelscheinwerfer für den gewünschten breiten Lichtteppich bei Schlechtwetter-Bedingungen.
Innen ist die neue Kabine der Actros Baufahrzeuge neu gestaltet worden. Schon der Einstieg mittels der mehr als rechtwinklig öffnenden Türen geben sich ausnehmend fahrerfreundlich. Ein großes Ablagefach in den Türverkleidungen nimmt Flaschen bis zum 1,5-l-PET-Format auf. Auf der Türbrüstung sorgt ein Luftausströmer für trockene und damit klare Seitenscheiben und legt zudem einen wohl temperierten Luftschleier zwischen Fahrerschulter und Fensterglas. Hinter der einstellbaren Düse findet jetzt ein Bedienfeld für alle Fenster-, Verriegelungs- und Spiegeleinstell-Funktionen seinen ergonomisch richtigen Platz, denn im neuen Actros werden die Seitenscheiben von Elektro-Motoren herauf und herunter gefahren, die Spiegel werden stets elektrisch eingestellt und wahlweise automatisch oder manuell beheizt.
Fahrerorientierte Instrumentenanlage
Bestmögliche Ergonomie zeigt auch die neue Instrumentenanlage der Actros Baufahrzeuge. Bogenförmig orientieren sich die Bedienfelder in Richtung Fahrer. Im zentralen Blickfeld befindet sich ein modernes Instrument mit zwei großen, runden Analog-Anzeigen für die wichtigsten Kontrollgrößen im Fahreralltag – Geschwindigkeit und Motordrehzahl. Eine „Lichtfalle“ verhindert Lichtspiegelungen und verbessert dadurch die Ablesbarkeit erheblich. Rechts und links der Hauptanzeigen werden Kraftstoffvorrat und Bremsvorratsdruck im Halbrund ebenfalls analog gemeldet. Stets im Blick hat der Fahrer zudem die aktuellen Zahlen für Gesamt- und Teilwegstrecke, Uhrzeit und Außentemperatur.
Zwischen den Permanent-Informationen ist ein Informations-Display untergebracht, das wichtige Informationen im Klartext meldet. Im Normalfall ist das Zentraldisplay immer nur dann aktiv, wenn der Fahrer dies will. Zum Beispiel, um sich über Fahrtdaten wie Kraftstoff-Verbrauch oder Tankreichweite in Litern oder Kilometern zu informieren, oder um einen anderen Radiosender zu suchen. Hat die Kontroll-Elektronik des Fahrzeugs jedoch einen kleinen (Signalfarbe gelb) oder einen größeren Fehler (Signalfarbe rot) festgestellt, dann zeigt der Actros dies seinem Chauffeur aktiv im Display an.
Selbsterklärende Bedienelemente
Selbsterklärend ist die Bedienung des neuen Actros ausgelegt. Der Licht-Drehschalter sitzt links vom Lenkrad in der Instrumententafel, ebenso die Hebel für Blinker und Scheibenwischer. Die Feststellbremse ist jetzt rechterhand an der Armaturentafel untergebracht. Auf der gleichen Seite sind die Schalter für weitere Bedienfunktionen des neuen Mercedes-Benz Actros zusammengefasst und konsequent nach ihrer Benutzungshäufigkeit gegliedert. Drehschalter sind beispielsweise für die Betätigung der Belüftungs-, Heizungs- und Klimaanlage oder der Differenzialsperre zuständig. Zahlreiche Tast- und Rastschalter bedienen Funktionen wie Arbeits-Scheinwerfer, Innenbeleuchtung oder Sonnenrollo.
Schalten aus dem Handgelenk
Das Schalten fällt in den neuen Actros Baufahrzeugen von Mercedes-Benz noch leichter als bisher. Das neue Gebergerät der serienmäßigen Telligent-Schaltung ist sitzfest an einem Ausleger am Fahrersitz montiert. Leicht nach rechts angewinkelt folgt der Joystick dem natürlichen Winkel zwischen Hand und Unterarm, Gangwechsel werden „aus dem Handgelenk“ getätigt. Alternativ läßt sich auch eine hydraulisch pneumatische Schaltung ordern.
Neu und von der Arbeitsgemeinschaft gesunder Rücken e.V. ausgezeichnet sind auch die Sitze des Mercedes-Benz Actros. Mit den im Tragekomfort weiter verbesserten Automatikgurten, integrierten Kopfstützen sowie deutlich verbesserter Oberschenkel-Auflage und Sitzbacken-Kontur reduzieren sie einen Großteil der körperlichen Belastung des Fahrers. Der serienmäßig eingebaute, luftgefederte Fahrer-Schwingsitz bietet zudem eine Vielzahl zusätzlicher Ein- und Verstellmöglichkeiten. Die Regelausführung für den Beifahrer in den neuen Actros Baufahrzeugen ist der Funktionssitz. Er verfügt über ein hochklappbares Sitzteil, so dass vor dem hochgeklappten Sitz ein großer Freiraum zur Verfügung steht.
Standheizung im Systemverbund
Erstmals bei einem schweren Baufahrzeug kommt im neuen Actros eine luftseitig geregelte Heizungs- und Belüftungsanlage zum Einsatz. Ihr Hauptunterschied zur früher üblichen Wasser-Regelung besteht darin, dass die Wunschtemperatur des Innenraums nicht durch eine mehr oder weniger große Wassermenge innerhalb des Wärmetauschers eingestellt wird, sondern durch Zumischen von Frischluft zu einem stets konstanten Warmluftstrom. Das funktioniert erheblich schneller und genauer als die Wassermengen-Einstellung und macht damit eine Automatik für das Innenraum-Klima erst wirklich funktionstüchtig.
Eingebunden in das neue Raumklima-System mit serienmäßigem Pollen- und Partikelfilter sowie optionalem Aktivkohlefilter ist die je nach Fahrerhaus-Typ zum Teil serienmäßige, motorbetriebene Klimaanlage, so dass in der höchsten Komfortstufe eine echte und feinfühlig agierende Klima-Automatik entsteht. Gesteuert werden die Elemente dieser Klima-Automatik durch einen über einen CAN-Bus vernetzten Rechner. Ganz neu ist dabei zudem die Einbindung der Standheizung in das Belüftungskanal-System des neuen Actros. Hier nutzt die Standheizung die serienmäßigen Luftausströmer in der gesamten Kabine und wird dabei gleichzeitig vom Seriengebläse unterstützt.
Modulares Ablage-Konzept
Umfangreiche Ablagemöglichkeiten zählen zu den wichtigen Merkmalen eines praxisgerechten Fahrerhauses. Die Lösung im Actros lautet: modulares Ablage-Konzept. Es umfasst sämtliche Bereiche des Fahrerhauses von der Instrumenten-Anlage einschließlich des Bereichs oberhalb der Windschutzscheibe, über die Türen und Seitenwände bis zur Fahrerhaus-Rückwand sowie den Bereich zwischen den Sitzen, wo sich der Wegfall des Bedienteils für die Telligent-Schaltung, das jetzt fest am Sitz montiert ist, ebenso raumschaffend auswirkt wie die Verlegung des Handbremsventils in die Instrumententafel. Ein serienmäßiger Grobstaubfilter vor dem Frischlufteintritt sorgt für die Luftreinigung und somit für den Konditionserhalt des Fahrers unter den schweren Bedingungen des Baustelleneinsatzes.
Moderne Motoren noch besser bei Kräften
Als Antrieb dienen die für ihre Wirtschaftlichkeit bekannten V-Motoren der Baureihe 500 in leistungs- und vor allem zugkraftgesteigerter Ausführung. Die neue Technik hat ihre Vorteile beim Kraftstoff-Verbrauch, bei den Fahrleistungen und bei der Zuverlässigkeit bereits in dem 2001 eingeführten Mercedes-Benz Actros mit 335 kW (456 PS) in der Praxis bewiesen. Das weiterentwickelte Brennverfahren des kommt nun in allen Klassen zum Einsatz. Der V6-Motor OM 501 LA deckt in fünf Stufen das Spektrum von 235 kW (320 PS) und 1 650 Nm bis 335 kW (456 PS) und 2 200 Nm ab. Der großvolumige Achtzylinder-V-Motor steht mit drei Leistungsklassen von 370 kW (503 PS) bei 2 400 bis 425 kW (578 PS) bei 2 700 Nm im Programm. Dabei stiegen bei den V6- und V8-Motoren sowohl die Nennleistungen je nach Modell um 5 kW bis 20 kW (7 PS bis 27 PS) als auch die höchsten Drehmomente (bis zu plus 150 Nm). Hinzu kommen für alle neuen Actros-Varianten die jetzt abermals verlängerten und nach wie vor vom Telligent-Wartungssystem ganzheitlich gesteuerten Wartungsintervalle sowie eine insgesamt abermals verbesserte Lebens-dauer der angebotenen Triebwerks-Familie.
Mit den neuen Leistungsklassen ändern sich beim neuen Mercedes-Benz Actros für den Bau auch die Typ-Bezeichnungen. Die aktuelle Reihenfolge (am Beispiel eines 33-Tonners) in der Ausstattung mit dem Zwölfliter-Sechszylindermotor lautet nun: 3332 – 3336 – 3341 – 3344 – 3346. Die neuen Actros-V8-Baufahrzeuge mit der 16-l-Maschine hören ab sofort auf die Typ-Bezeichnungen 3350, 3354 und 3358.
Telligent-Schaltautomatik für alle Versionen lieferbar
Serienmäßig sind die neuen Actros Bau-Lkw mit 16-stufigen Getrieben in Direktgang-Ausführung (G 211/G 231) sowie in Schnellgang-Ausführung (G 210/G 240/G 260) ausgestattet. Sie werden standardmäßig mittels Telligent-Schaltung bedient. Damit ist der neue Actros-Bau die einzige Lastwagen-Baureihe in diesem Marktsegment, die in allen Einsatzvarianten mit einer den Fahrer nachhaltig entlastenden Fremdkraft-Schaltung verfügbar ist. Für alle, die noch auf althergebrachte Weise schalten wollen, ist eine hydraulisch-pneumatische Doppel-H-Schaltung erhältlich.
Die ganz besonders im Nahverkehr und in schwerem Terrain den Fahrer entlastende und überdies nachhaltig materialschonende Telligent-Schaltautomatik ist ab Anfang 2004 für alle schweren Actros Baufahrzeuge ausnahmslos optional verfügbar. Als wesentliche Weiterentwicklung gegenüber der bisherigen Version arbeitet sie jetzt mit einem pneumatisch wirkenden Steller zur Betätigung der serienmäßigen Anfahr- und Schaltkupplung. Und: Im neuen Actros ist die Telligent-Schaltautomatik nun ein echtes „Zwei-Pedal-System“ geworden. Das bislang noch eingebaute Notpedal für die bisher hydraulisch erfolgende Kupplungsbetätigung entfällt beim neuen Actros ersatzlos – es wurde ohnehin nie benötigt.
Für die Allradfahrzeuge der Actros-Baufamilie werden die Verteilergetriebe VG 1 700 und VG 2 400 verwendet. Eine separate Ölkühlung ist für Standardeinsätze nicht erforderlich. Mit einem umfangreichen Angebot an Nebenantrieben qualifiziert sich der Actros als einsatzorientiertes Baufahrzeug. Lieferbar sind sowohl motor- als auch getriebeabhängige Antriebe. Speziell für Betonmischer ist ein Motorabtrieb mit elastischer Kupplung vorgesehen.
Telligent-Bremssystem mit integriertem Anfahr-Assistent
Ein Technik-Highlight zeigt seine Vorzüge gerade im schweren Nah- und Baustellenverkehr: die Anfahrassistent. Mit ihr wird das Anfahren an Steigungen aller Art entscheidend erleichtert. Möglich wird dies durch die voll-elektronisch gesteuerte und dadurch sehr schnell erfolgende Betätigung der pneumatischen Radbrems-Ventile. Nach jeder Betätigung des Bremspedals bleibt der Bremsdruck bei stehendem Fahrzeug nach dem Loslassen des Bremspedals für zirka eine Sekunde erhalten, um ein Zurückrollen des Fahrzeugs zu verhindern. In dieser Zeit kann durch das Betätigen des Fahrpedals auch an Steigungen bequem angefahren werden.
Die Bremsanlage der Actros Bau-Lkw ist auf die Einsätze der Fahrzeugarten abgestimmt. Die Kipperfahrzeuge erhalten an der Vorderachse Scheibenbremsen und die Hinterachsen tragen Trommelbremsen, während die vornehmlich im schweren Baustellenbetrieb eingesetzten Allradfahrzeuge rundum mit Trommelbremsen ausgestattet sind. Stets serienmäßig an Bord ist das Telligent-Bremssystem mit elektronischer Regelung und kürzeren Ansprechzeiten. Ihr weiterer Vorteil: achsweise gleichmäßige Abnutzung der Bremsbeläge, was weniger Werkstattaufenthalte erforderlich macht.
Aktive Warnmeldung bei drohender Überbeanspruchung
Neu hinzugekommen ist eine aktive Warnmeldung des Telligent-Bremssystems, die auf drohende Überbeanspruchungen im Zugfahrzeug hinweist. Der Fahrer wird dann angehalten, seine Fahrweise entsprechend anzupassen, um die Leistung der Dauerbremsen (Konstantdrossel plus Auspuffklappe Serie, Hydroretarder als Option) besser einzusetzen. Die Dauerbremse arbeitet im Actros als integraler Bestandteil der Telligent-Bremsanlage. Das heißt: beim Tritt auf das Bremspedal aktiviert der Actros-Fahrer sowohl die Betriebs- als auch die Dauerbremsen. Ziel dieser Verbindung aller im Fahrzeug vorhandenen Bremseinrichtungen ist natürlich die abermalige Verschleißminderung der Betriebsbremse durch Substitution eines Teils der von ihr geforderten Verzögerungsleistung durch verschleißlose Dauerbremsen.
Einsatzgerechte Wartung
Die Vorzüge des allen Actros eigenen Telligent-Wartungssystems kommen besonders bei den Baustellenfahrzeugen sehr wirkungsvoll zum Tragen: Die bisherigen Wartungsintervalle werden schlicht verdoppelt. Die Wartungszeitpunkte können nach drei verschiedenen Kriterien festgelegt werden: Nach dem sogenannten Abnutzungsvorrat jeder Wartungsposition, gebündelt nach Wartungskriterien oder nach dem für den Fuhrpark optimalen Zeitraster. Der Kunde hat die Wahl, denn dessen Arbeitsbedingungen sind entscheidend. Wartungsarme bzw. wartungsfreie Lagerstellen und Aufhängungen an Federn und Achsen reduzieren auch die Wartungsumfänge.
Neues Elektronik-Konzept „KontAct“
Nochmals erhöhte Zuverlässigkeit und erweiterte Funktionen sind mit dem neuen Elektronik-Konzept „KontAct“ möglich geworden. Die CAN-Bus-Vernetzung ist damit auf das Gesamtfahrzeug ausgedehnt worden, und somit wurde auch die Diagnosefähigkeit des Lkw erweitert. Fahrzeug-Front und Fahrzeug-Heck haben jeweils ein eigenes Steuermodul mit jeweils eigenem, redundantem CAN-Bus. Auf diese Weise konnte die Anzahl der Leitungen und der Steckverbindungen deutlich verringert werden. Darüber hinaus werden dank „KontAct“ Funktionen wie im Pkw möglich. Dazu zählen zum Beispiel die Bedienung von Telefon oder Radio mittels Lenkradtasten.
Bewährtes Tragwerk: Chassis / Federung / Achsen
Der Rahmen der Actros-Baufahrzeuge ist verwindungsweich und biegesteif ausgelegt. Er ist aus Längs- und Querträgern zusammengenietet, teilweise auch geschraubt und kommt ohne aufwendige Solitärteile aus. Ein einheitliches Lochbildraster mit 50 mm Abstand für die Anbringung der Querträger und Komponententräger unterstützt die Standardisierung. Dies sorgt für kurze Aufbauzeiten und damit schnelle Verfügbarkeit nach der Produktion des Lkw-Fahrgestells.
Bei der im Baustelleneinsatz am weitesten verbreiteten Stahlfederung kommen durchweg leichte Parabelfedern zum Einsatz. Drehstäbe an Vorder- und Hinterachse stabilisieren die Bewegungen des Fahrzeugs. Aus Gewichtsgründen wird beim Stabilisator an der Hinterachse Rohrmaterial eingesetzt.
Eine Steigerung im Federungskomfort bieten die Blatt/Luftgefederten Versionen, lieferbar für 4x2, 6x2, 6x2/4- und 6x4-Fahrzeuge. Ihr Stabilenker vereinigt die früher getrennten Funktionen der Achsführung und der Stabilisierung in einem Bauteil. Dadurch entfallen zwei Lenker, zwei Lagerböcke, zwei Gelenkstangen und viele Befestigungsteile. Dank wartungsfreien Gummimolekularlagern werden niedrige Betriebskosten dieses Federungssystems erreicht. Die mit Blick auf die gängigen Reifengrößen ausgelegte Federspur ist so breit wie möglich und bietet eine gute Wankstabilität und damit hohe Fahrsicherheit.
Vorderachs-Achslastausgleich bei Vierachsern
Bewährt hat sich der Achslastausgleich für die Vorderachsen von Vierachsfahrzeugen, die im Actros Bau 1997 erstmals in Serie ging. Bedeutete jede Bodenunebenheit und jedes Hindernis bis dahin, daß die Entlastung der einen Achse zu einer dementsprechenden zusätzlichen Belastung der anderen führte, so wird dies durch den neuen Achslastausgleich verhindert. Bis zu einer Hindernishöhe von 100 mm wird auf rein mechanischem Wege die Achslast der beiden Vorderachsen gleich verteilt und somit gleichmäßiger Bodenkontakt gewahrt. Das bedeutet im Ergebnis nicht nur weniger einseitige Belastungen und damit weniger Verschleiß aller beteiligten Bauteile, sondern darüber hinaus auch weniger Reifenverschleiß, mehr Fahrkomfort, bessere Traktion und nicht zuletzt ein besseres Brems- und Lenkverhalten.
Inzwischen gibt es auch wieder eine Schwerlast-Variante
Quelle: DaimlerChrysler AG am 11.08.03