Bodewig: Lkw-Maut ist wichtiger Beitrag für die Mobilität von morgen
"Die Lkw-Maut ist ein wichtiger Beitrag für die Mobilität von morgen. Sie ist unser Weg aus dem
Stau." Das sagte Kurt Bodewig, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, am Montag
auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Die Maut sei gerecht, innovativ und eröffne neue
Möglichkeiten bei der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur. Die Maut komme auch den
Lkw-Produzenten zu Gute, da sie eine Staffelung nach Abgas-Klassen habe.
Die Kosten für die Straßen und speziell für die Autobahnen seien enorm. 45 Prozent der gesamten
Autobahnkosten würden vom Lkw verursacht. Das sei in diesem Jahr ein Betrag von 3,4 Milliarden
Euro, der bis 2010 auf über vier Milliarden Euro steigen werde. Jedes Jahr würden etwa 1,5 Millionen
mautpflichtige Lkw die Bundesfernstraßen nutzen und dabei 22,7 Milliarden Fahrzeugkilometer zurück legen. 35 Prozent davon würden durch ausländische Lkw erbracht. Mit der EU-Osterweiterung werde
der Transitverkehr noch einmal erheblich zunehmen. Es gehe darum, auch diese LKW sehr viel stärker
an der Begleichung der Wegekosten zu beteiligen. Hier schaffe die Maut deutlich mehr Gerechtigkeit,
sagte Bodewig. Die Einnahmen aus der Maut würden überwiegend in die Straße, aber auch in Schiene
und Wasserwege reinvestiert und kämen damit direkt der Verkehrsinfrastruktur zugute.
Mobilität und Verkehr seien ganz entscheidende Standortfaktoren und wichtig für den
wirtschaftlichen Aufschwung. Wirtschaftliches Wachstum bedeute aber auch ein Wachstum des
Verkehrs. "Deutschland und seine Wirtschaft brauchen leistungsfähige Verkehrswege. Denn nur damit
können wir das Mehr an Verkehr, das auf uns zukommt, so gestalten, dass es weniger Probleme
verursacht", hob Bodewig hervor.
Deshalb investiere die Bundesregierung Rekordbeträge in die Infrastruktur - und das bei gleichzeitiger
Sanierung des Haushaltes. In diesem Jahr seien es mehr als 11,5 Milliarden Euro und damit zwei
Milliarden Euro mehr als 1998 zu Zeiten der Vorgänger-Regierung. Mit dem "Zukunftsprogramm
Mobilität" habe das Kabinett ein langfristiges Infrastrukturkonzept beschlossen. Noch vor Ablauf des
Jahrzehnts würden insgesamt 90 Milliarden Euro in das Verkehrssystem fließen. "Mit der
deutlichen Steigerung der Investitionen geht jetzt beides: Aufbau Ost und Modernisierung West", sagte Bodewig
16. September 2002
Quelle: Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen